Was ist ein parallelismus?

Ein Parallelismus ist eine rhetorische Figur, die durch die Wiederholung von syntaktisch oder strukturell ähnlichen Satzkonstruktionen gekennzeichnet ist. Dieses Stilmittel findet sich in der Literatur, Rhetorik und auch im Alltagsgebrauch der Sprache.

Es besteht aus der parallelen Anordnung von Wörtern, Phrasen, Sätzen oder grammatischen Elementen, um eine bestimmte Betonung, Symmetrie oder Rhythmus in der Sprache zu erzeugen. Diese stilistische Technik verleiht Texten oft eine harmonische und rhythmische Qualität, die die Aufmerksamkeit des Lesers lenkt und die Wirkung der Botschaft verstärkt.

Merkmale eines parallelismus:

Parallelismen können verschiedene Formen annehmen:

  • Struktureller Parallelismus: Wiederholung einer ähnlichen grammatikalischen Struktur in aufeinanderfolgenden Sätzen oder Phrasen.
  • Lexikalischer Parallelismus: Wiederholung ähnlicher Wörter oder Wortgruppen.
  • Syntaktischer Parallelismus: Wiederholung einer ähnlichen Satzstruktur.

Beispiele für parallelismus:

Ein bekanntes Beispiel findet sich in der berühmten Rede von Martin Luther King Jr.: „I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal.“ Hier wird der strukturelle Parallelismus durch die wiederholte Formulierung „I have a dream“ und die parallele Struktur der Sätze deutlich.

Ein weiteres Beispiel ist der Satz von Charles Dickens: „It was the best of times, it was the worst of times.“ Hier wird der lexikalische Parallelismus durch die Wiederholung des Satzbaus und der ähnlichen Struktur der Sätze deutlich.

Was ist eine rhetorische figur?

Eine rhetorische Figur ist ein sprachliches Stilmittel, das bewusst verwendet wird, um die Wirkung oder den Ausdruck von Sprache zu verstärken. Sie dienen dazu, die Aufmerksamkeit des Lesers oder Zuhörers zu lenken und die Botschaft eindrucksvoller zu gestalten.

Was ist ein oxymoron?

Ein Oxymoron ist eine rhetorische Figur, die aus der Verbindung von zwei sich widersprechenden oder scheinbar unvereinbaren Begriffen besteht, um eine neue Bedeutung oder einen Kontrast zu erzeugen. Ein klassisches Beispiel ist „bittersüß“, wo zwei gegensätzliche Eigenschaften miteinander verbunden werden.

Beispiel eines oxymorons:

„Alter Knabe“ oder „offenes Geheimnis“ sind Beispiele für Oxymora, da sie scheinbar widersprüchliche Wörter miteinander kombinieren, um eine bestimmte Bildhaftigkeit oder einen Effekt zu erzeugen.

Faqs zu parallelismus:

Was sind die vorteile des einsatzes von parallelismus?

Der Einsatz von Parallelismus verbessert die Lesbarkeit von Texten, verstärkt die Wirkung der Botschaft und verleiht dem Text eine rhythmische Qualität, die die Aufmerksamkeit des Lesers lenkt.

Wie unterscheidet sich ein parallelismus von anderen rhetorischen figuren?

Im Gegensatz zu anderen rhetorischen Figuren, die verschiedene sprachliche Effekte erzeugen, fokussiert sich der Parallelismus speziell auf die strukturelle Ähnlichkeit von Sätzen oder Phrasen.

Warum ist der parallelismus in der rhetorik wichtig?

Der Parallelismus hilft Rednern und Autoren, ihre Botschaften kraftvoller und überzeugender zu vermitteln, indem er eine melodische und rhythmische Struktur in der Sprache erzeugt, die leichter im Gedächtnis bleibt.

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Eduard

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